Verflixt und zugenäht – ein Babynest
Selten habe ich so viel beim Nähen geflucht, bin regelrecht verzweifelt und habe mich verletzt… nun ist es aber fertig: Ein Babynest als Geschenk zur Geburt. Lange stand es auf meiner ToSew-Liste – seitdem ich weiß, dass Nachwuchs im Bekanntenkreis unterwegs ist, doch lange habe ich mich davor gedrückt, es zu nähen. Ich hatte schon einmal solch ein Babynest genäht – für meinen eigenen Zwerg. Daher hatte ich noch gut in Erinnerung wieviele Nerven mich das Nähen damals gekostet hatte. Da nun aber langsam die Geburt immer näher rückt, konnte ich mich davor nicht länger drücken.
Das Schnittmuster dafür hab ich von Stoff&Stil.
Die Anleitung beginnt auch ziemlich harmlos. Beide Stoffteile für die Böden müssen rechts auf rechts bis zu den Knips genäht werden. Auch das Schrägband anzunähen ist noch relativ einfach. Wobei ich mich an dieser Stelle für ein breiteres Schrägband entschieden habe, da sich dann später die Kordel leichter durchziehen lässt, wobei mich das später die meisten Nerven gekostet hat – aber dazu gleich noch.
Den ersten Wutanfall habe ich bekommen, als ich die Watteinlage in der Mitte festnähen sollte. Ich habe als Watteinlage ein 4cm dickes Schaumstoffstück genommen, damit es später auch schön weich für das Baby ist. Es stellte sich als sehr schwierig heraus, das große Nest mit der einen Hand zu halten und mit der anderen unter der Nähmaschine zu führen. Aber es ist mir einigermaßen gelungen, auch wenn an einigen Stellen die Naht nicht ganz gerade genäht ist. Es fällt später jedoch glücklichweise kaum auf. Den Rand des Babynest habe ich mit der Füllung von Kissen aus dem schwedischen Möbelhaus gefüllt. Das ging völlig problemlos. Beim Zunähen der unteren Kante habe ich mir dann die Nähnadel in den Zeigefinger gejagt. Juhu…schön, wenn der Schmerz nachlässt.
Dann aber kam mein größtes Problem, wie ziehe ich die Kordel in den Schrägbandtunnel ein. Mehrere Versuche, sie mit einer Sicherheitsnadel durchzuziehen, scheiterten. Entweder ging permanent die Sicherheitsnadel auf und hing am Stoff fest oder die Kordel ließ sich einfach nicht weiter bewegen. Letztendlich musste ich das Schrägband an einer Stelle öffnen, um die Kordel dort durchzuziehen. Die Öffnung habe ich dann zum Schluss mit der Hand wieder zugnäht. Es war eine Lösung, aber ärgerte mich trotzdem. Nächstes Mal – auch wenn es kein Nächstes Mal geben wird… ich habe mir geschworen, solch ein Babynest nie wieder zu nähen – würde ich die Kordel durch den Schrägbandtunnel ziehen, bevor ich den Rand mit der Kissenfüllung vollstopfe. Das war nämlich das Problem, dass durch den prallen Rand die Kordel sich nur sehr mühsam durchziehen ließ.
Die Stoffe habe ich auch bei Stoff&Stil gekauft. Da das Geschlecht zu dem Zeitpunkt, als ich den Stoff für das Babynest gekauft hatte, noch nicht feststand, hatte ich mich für einen farblich neutralen Stoff entschieden. Ich denke mal, dass das Muster – wilde Tiere auf der einen und geometrische Formen auf der anderen Seite – beiden Geschlechtern gefällt.
Auch wenn ich so geflucht habe, ich freue mich sehr über das Ergebnis und hoffe, dass sich auch die werdenden Eltern über dieses Geschenk freuen werden.
Jede Naht zählt, deine LindaMaj
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